Pan American Rouleur

Anfang 2016 ist der Kärntner Helmut Pucher auf STEVENS Prestige auf die Panamericana aufgebrochen, um Spenden zu sammeln für ein Kinderhilfsprojekt in Guatemala und Honduras. Nun ist er am Ende seiner Reise angekommen.

Ein bisschen kalt geworden sei es zum Schluss, sagt Helmut Pucher, was nicht verwunderlich ist am Arktischen Meer. Um dorthin zu kommen, hat der Kärtner innerhalb von knapp 20 Monaten mehr als 30.000 Kilometer auf seinem STEVENS Prestige Cyclocrosser zurückgelegt. Nach den ersten Kilometern von Buenos Aires an die Südspitze Argentiniens hieß das Ziel: Alaska, auf der längsten Straße der Welt, der Panamericana.

 

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Ein Ziel seiner Tour war es, für Spenden und Aufmerksamkeit für die Organisation „NPH – Nuestros Pequenos Hermanos“ in Guatemala zu sorgen, die sich für benachteiligte Kinder einsetzt.
Zwar durfte er aus gesetzlichen Gründen nicht ganz bis zum Arktischen Meer radeln, aber das Vorderrad des STEVENS Prestige nahm er mit, um auch die letzten Meter mit seinem Begleiter zurückzulegen.

Puchers Reise lässt sich auf Strava nachverfolgen. Und in seinem Blog Panam Rouleur dokumentierte besondere Punkte seiner Reise: „Das war keine Kaffeefahrt“, schreibt er. „Und zwar nicht nur wegen der schieren Länge, sondern vor allem auch, weil du mit extremer Hitze zu kämpfen hast, mit ausgedörrten Wüsten, aber auch mit Eiseskälte und feuchtem Bergklima.“

Der Extremradfahrer war Anfang Januar von Buenos Aires aus zum eigentlichen Startpunkt der Panamericana, in Ushuaia/Argentinien gestartet. Von den ersten rund 5.000 auf Strava dokumentierten Kilometern gehen etwa 3.000 Kilometer auf die Strecke von der argentinischen Hauptstadt bis zur südlichsten Stadt der Welt, Ushuaia.

„Es gab Momente, die waren einfach magisch“, berichtet er – und fast immer hatten sie mit Begegnungen zu tun. Begegnungen mit Menschen, mit denen er Freude und Leiden teilen konnte.
Alles, was er auf der Reise brauchte, führte Pucher auf seinem Prestige – ohne Begleitfahrzeuge oder Betreuerteam – mit sich. Er übernachtete im Zelt und kochte selbst. Alles verstaute er in einem Rucksack, weil dies für ihn „die einzige Möglichkeit ist, unterwegs dorthin zu gelangen wo ich hin will. Bis heute sehe ich keinen Grund, Gepäcktaschen an meinem Rad zu befestigen, denn warum etwas verändern, das sich bewährt? Mein Rucksack hat mich bereits durch Ost-Europa, den Kaukasus und Asien begleitet. Und die vielerorts mir angedichteten Rückenschmerzen sind nie eingetreten.“

Er nahm den Rucksack mit, wenn er auf einen Anstieg kletterte, um dort sein Zelt aufzustellen oder wenn er die Gegend wandernd erkundete, um einen Übernachtungsplatz zu finden.

Doch wie bereits auf seinen früheren Reisen legte er den Großteil der Kilometer mit dem Prestige Cyclocrosser zurück: Warum Cyclocrosser, beantwortete Pucher bereits im Interview mit STEVENS Bikes im Juli 2014: „Von der Crossbereifung und den Crosslaufrädern war ich stets begeistert. Auf diesen abwechselnden Straßenverhältnissen sind sie die optimale Lösung. Obwohl ich mit Gepäck unterwegs bin, war es mir immer ein Anliegen, ein gewisses „Renn-Feeling“ am Rad selbst beizubehalten.“

Das Leben auf der Straße, im Fahrradsattel ist hart, hat er festgestellt. Wenn die Beine schwer werden, die Kraft nachlässt und das Gefühl der Einsamkeit in einem hochkriecht, dann wird die Fahrt, die eigentlich ein Wunschprojekt war, zur Qual. In solchen Situationen besann sich Pucher auf den eigentlichen Zweck seiner Reise: Menschen zu unterstützen, die andere Sorgen haben als wo es morgen mit dem Rad hingeht. Für die Organisation „Nuestros Pequenos Hermanos“ warb er nicht nur für Spenden und Aufmerksamkeit, sondern unterbrach seine Tour für einen Aufenthalt in Lateinamerika, um vor Ort mitzuhelfen. „Wenn man aus irgendeinem Grund die Pause-Taste drückt auf einer Reise, dann, um etwas zurückzugeben“, sagt Pucher. Und er hat auf seiner Tour viel gesammelt, das er zurückgeben kann. Er hat sich extremen körperlichen und geistigen Belastungen gestellt, hat Tiefs überwunden und weitergemacht, wenn er fror, müde und durstig war. Er hat ein Abenteuer gelebt, von dem viele nur träumen, hat gelernt Hindernisse allein zu überwinden, aber auch Menschen getroffen, die ihn aufgenommen haben, ohne ihn zu kennen. „Diese Solidarität, dieser Friede und nicht zuletzt auch die Ausblicke – es war wirklich magisch“, fasst Pucher seine Tour zusammen, die Interessierte in Form fortlaufender Berichte auf seinem Blog nachverfolgen können. Auch die Seiten Cyclingtips.com, Rawcyclingmagazin sowie bikeboard.at berichteten von seiner Reise