STEVENS News

News – Stevens

Vollgas mit Karen Brems.

Zum zweiten Mal in Folge wurden die UCI Masters-Weltmeisterschaften im Cyclocross in Kentucky ausgetragen. Schon letztes Jahr hat Karen Brems den Titel gewonnen – und dieses Jahr war der Druck dementsprechend groß. 
Wie war das Rennen aus Sicht von Karen Brems?


„Letztes Jahr habe ich gewonnen und ich wusste: Auch dieses Jahr habe ich eine Chance zu gewinnen, wenn ich ein technisch einwandfreies Rennen fahre. Das haben neben mir natürlich auch viele andere Leute erwartet. 
Aber ich weiß eben auch: Im Cyclocross kann eine Menge schief gehen – vor allem bei so extremen Wetterbedingungen.

Der Kurs war eigentlich nicht schwer. Ziemlich flach, viel Gras, zwei kleine Hügel, einer mit Treppe, einer ohne. Aber dann eben das Wetter. 
Anfang der Woche war noch alles in Ordnung, dann kam der Regen und die Qualifikation der Männer. Dazu ein Temperatursturz. Die Folge war ein tiefes, schlammiges Durcheinander. Das war aber noch nicht alles – denn in der Nacht vor dem Rennen begann es auch noch zu schneien. 

Eigentlich hatte ich fiese, gefrorene Spurrinnen erwartet, aber der Boden war noch zu warm, deshalb blieb der Schlamm auch weich – mit einer kleinen gefrorenen Schicht als Topping.
So etwas hatte ich in meiner gesamten Radsport-Karriere noch nicht. Und ich werde es wohl auch nie wieder haben. 
Das Wetter hat es nicht nur mir, sondern uns alles schwer gemacht. Jeder Schlammspritzer ist sofort am Rad festgefroren. Wenn man durch eine Pfütze gefahren ist, ist gleich eine kleine Schicht Wasser an den Felgen gefroren, was das Bremsen fast unmöglich gemacht hat. War aber nicht schlimm, weil der Kurs so langsam war, dass man eh nicht bremsen musste. 


Die Mechaniker waren aus meiner Sicht diejenigen, die echte Höchstleistungen vollbracht haben. Mit Enteisungsspray festgrefrorene Bremsen lösen, Ketten wieder gangbar machen, Klick-Pedale von gefrorenem Eismatsch befreien, und so weiter. Das Rennen war zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal losgegangen! Der schwerste Gegner war wirklich das Wetter. 

Wir waren 16 Starterinnen. Und ich hatte einen denkbar schlechten Start, verfehlte gleich mal mein Pedal, war ziemlich weit hinten. Aber als das Feld in einem weichen, langsamen Schlammabschnitt gefahren ist, war ich wieder vorne.An der ersten Treppe angekommen, bin ich von der glatten, frostigen Holzstufe gerutscht und bin gestürzt. Aber ich bin schnell wieder auf mein STEVENS Bike gekommen und konnte weiterfahren als wäre nichts gewesen....

Was folgte, war ein Ritt über den Parcours, ich habe mich voll konzentriert und versucht, nicht darüber nachzudenken, wer hinter mir war. 
Einmal bin ich noch weggeruscht, wieder schnell auf mein Bike gekommen und weiter gefahren. Von außen wurde mir zugerufen, dass mein Vorsprung schon 45 Sekunden beträgt.Ab dem Punkt konnte ich mich wirklich auf mein Rennen konzentrieren und endlich Fehler vermeiden. Schalten war zwar hart mit einer gefrorenen Schaltung und kalten Händen, aber es ging. 


Noch anstrengender als für mich war das Rennen allerdings für die Mechaniker. 
Kaum zu glauben, was die Jungs geleistet haben: Schlamm, der wie Sekundenkleber an den Bikes festgeklebt ist, die Hochdruckreiniger waren eingefroren und es gab am gesamten Veranstaltungsort kein fließendes Wasser. Die Mechaniker haben die Bikes mit Pinseln reinigen müssen. Mit Pinseln! Mit Schraubenziehern und Inbusschlüsseln wurde der gefrorene Matsch von den Bikes gehämmert. Ein Wahnsinn!

Ein Bike von einem anderen Rennstall fing sogar Feuer, weil die Kassette mit einem Anti-Frostgel eingepinselt wurde. Das in Kombination mit einer Lötlampe war dann eben eine ziemlich heiße Lösung.....

Insgesamt ein absolut wahnsinniges Rennen. 
Ich werde das Regenbogentrikot, das ich gewonnen habe, mit Stolz tragen und immer an dieses Rennen denken. 
Danke an mein Team Rambuski für den Einsatz. 
Und danke an STEVENS für das Material – Belastungstest bestanden!"

 

Hier gibt es das Interview direkt von der Ziellinie.

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