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Über Fuerteventura nach London.

Aus dem Leben von Ricarda Lisk.

Vibrierende Bässe, ein bisschen Pop, ein bisschen Salsa. „Uno, dos, tres. Left! And right! Turn around.“
Vor der idyllischen Kulisse des Meeres, der Palmen und des Strandes mit schwarzem Lava Sand versuchen 30 Frauen und ein paar verirrte Männer es der Vortänzerin der Aerobic-Stunde gleich zu tun. Dieses amüsante Bild erblicke ich aus meiner Position im daneben liegenden Pool, als ich zwischen den 5 x 800m Freistil Pause habe – eine kurzweilige, aber gelungene Abwechslung zum Kacheln zählen. Aber auch sonst lässt es sich momentan aushalten: Angenehme 20° C, Sonne, ein paar Wölkchen und immer eine steife Brise von vorne. Dazu die einseitige, wenngleich auch schöne Tristesse der Gegend, sich bis zum Horizont erstreckende braun-rote Lavaberge oder endlose Dünen mit weißem Sand aus Afrika.


Fuerteventura ist ohne Frage besonders. Und besonders gut zum Trainieren im Dezember, während sich in Deutschland der erste Schnee breit macht oder der Regen doch mal wieder länger dauert als erwartet. Das Sportresort Playitas hat einfach alles, was das Sportlerherz begehrt: Einen 50 m-Outdoor-Pool, einen Kraftraum, zahlreiche Laufwege in den umliegenden Bergen, schöne Apartments und hervorragendes Essen. Etliche prominente Triathleten kreuzen ebenfalls täglich meinen Weg, Weltmeister, Olympische Medaillenträger, Ironmänner. Für mich sehen sie zwar aus wie jeder andere Sportler auch, für die Hobbysportler hingegen scheinen sie etwas Besonderes und sehr faszinierend zu sein, wenn ich mir so anschaue, wie viele sie heimlich beim Training fotografieren oder sogar filmen. Aber es ist natürlich schön zu sehen, dass wir Sportler durch unser Tun andere inspirieren.
Das Umfeld stimmt somit schon mal, nun muss ich also „nur“ noch fleißig trainieren.

SWIM. BIKE. RUN. Nicht gezwungenermaßen in der Reihenfolge, dafür aber auch zweimal am Tag. Oder dreimal. Oder mehr. Es gilt eine Grundlage für die anstehende Saison zu schaffen. Habe ich schon die Kraft- und Stabi-Einheiten mit Sling-Trainer, Sprungseil und Terraband erwähnt? Die kommen selbstverständlich auch nicht zu kurz. Der Muskelkater in Bauch und Armen lässt grüßen. Meine Trainingspartnerin Lisa Müller-Ott achtet aber auch streng auf die perfekte Ausführung. Allerdings nehme ich das gerne in Kauf für meinen großen Traum, die Olympischen Spiele in London 2012! Meine diesjährige Saison lief nach einer hartnäckigen Rückenverletzung entsprechend enttäuschend und ich konnte mir die Qualifikation bei dem Testrennen im Londoner Hydepark leider nicht frühzeitig sichern. Diese wird wie bereits 2008 beim WM-Serienrennen in Madrid vergeben. Gleiche Chance für alle. Voraussichtlich muss ich mich gegen 4-5 deutsche Mädels durchsetzen. Kein leichtes Unterfangen, aber es ist möglich. Ich bin guter Dinge und hochmotiviert.

Seit meinem sehr frühen Saisoneinstieg beim Weltcup in Kolumbien im Oktober ging es im Training stetig bergauf. Die Rückenschmerzen sind verschwunden, die Arme und Beine schneller und voller Kraft. Ein gutes Gefühl. Dieses Gefühl und eine große Portion Selbstvertrauen werde ich mit ins neue Jahr nehmen.

Und natürlich auch mein STEVENS SLC – eben nur das beste Material. 

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