Wegen einer Hochwasserwarnung sind alle Elite-Rennen auf Samstag verlegt worden.
Michael Schweizer vom STEVENS Racing Team, vierter der diesejährigen Deutschen Meisterschaft und Deutschland-Cup-Gesamtsieger, wird am Samstag um 18:30 Uhr MEZ starten.
Karen Brems vom Team Rambuski Law, ehemalige Zeitfahrweltmeisterin der Damen, amtierende Masters Weltmeisterin und aktuelle US-Meisterschaft ist schon am Freitag gefahren.
Und wie angekündigt Weltmeisterin geworden. Hier die Antworten der beiden.
Michael, warst Du schon mal in den USA? Und wenn ja: Bist Du dort schon mal ein Rennen gefahren?
Nein ich war noch nie außerhalb Europas und folglich auch noch nie soweit weg von zu Hause. Ich bin gespannt was mich in Übersee erwartet, wie man mit der Zeitumstellung und den neuen Eindrücken dort zurecht kommt.
Karen, guckst du manchmal zurück und kannst einfach nicht glauben, was Du schon alles erreicht hast in Deiner Karriere?
Wenn ich länger darüber nachdenke, erinnere ich mich an die Zeit meiner Straßen-Karriere. Und da hab ich oft an die Rennen gedacht, die ich nicht gewonnen habe und daran, was ich verbessern konnte, um mehr Rennen zu gewinnen. Erst nach meiner Karriere bin ich dazu gekommen, in Ruhe zurückzublicken und mich über meine Erfolge zu freuen. Cyclocross ist für mich ja quasi komplett neu und interessant. Ich kann meine Skills und meine Technik immer noch verbessern – auch wenn meine Fitness nie wieder so gut sein wird wie vor 15 Jahren.
Michael, was für eine WM erwartest Du?
Ich erwarte starke Amerikaner bei ihrer Heim-WM. Ich bin aber auch auf die Zuschauerresonanz gespannt (Super-Bowl ist ja auch noch an diesem Wochenende). Insgesamt erwarte ich aber ein "sportverrücktes" Volk.
Karen, was waren die Top 3-Momente in Deiner Karriere?
Ganz klar: 1994, die Zeitfahr-WM, die ich gewonnen habe, die Olympischen SPiele 2000, wo ich für mein Land gefahren bin und und der Gewinn der US-Meisterschaft 1997.
Michael, was waren die Höhen und Tiefen deiner Saison?
Die Höhepunkte waren zum Einen der 8.Platz beim Weltcup in Plzen aber auch die Siegessierie im Deutschland Cup. Der Tiefpunkt war ganz klar die DM. Wenn du die ganze Saison der stärkste U23 Fahrer bist, zählt natürlich nur der Titel.
Was rechnest Du Dir aus für das Rennen?
Ich hab mich von dem DM Ergebnis natürlich nicht unterkriegen lassen und mit dem 16. Platz (trotz Defektpech) beim letzten Weltcup am Wochenende in Hoogerheide hat man gesehen, dass die Form da ist. Ich hoffe auf einen guten Tag und die Top 10 bei der ersten WM außerhalb Europas.
Karen, und Du? Was sind Deine Ziele für das Rennen?
Ich habe die letzte WM in meiner Altersklasse gewonnen und hoffe, dass ich das wiederholen kann. Wenn ich ein fehlerfreies Rennen fahre, habe ich wohl gute Chancen. Aber in so einem Rennen kann alles passieren.
Michael, wie hast du dich vorbereitet?
Ich habe vor der WM speziell trainiert und zu Hause an einem rennfreien Wochenende ein Rennen simuliert. Im Gelände und hinter´m Auto.
Und du, Karen?
Eigentlich bereite ich mich jedes Wochenende vor. Denn hier in Nord-Kalifornien sind immer Rennen. Wir haben wirklich gute Rennen hier, auch wenn das Wetter komplett anders ist als in Kentucky.
Karen, erzähl uns doch noch ein bisschen was über dein STEVENS Bike.
Das Handling ist phantastisch. Und Kurven fährt es quasi von allein. Du musst eine Kurve nur angucken, den Rest erledigt mein STEVENS Bike.
Michael, bist du nervös?
Eine gewisse Grundnervosität wird sich ein paar Tage vor dem Wettkampf einstellen. Aber es ist ja schon meine 6. Weltmeisterschaft und ich weiß, wie ich damit umgehen kann. Und nun soll auch endlich ein brauchbares WM Ergebnis her.
Was kommt danach?
Danach ist für mich die Saison gelaufen. Ich werde mich ein wenig um meine über die Crosssaison von mir vernachlässigten Freunde kümmern. Und Anfang März beginnt schon wieder das Leben als Rennfahrer. Das Grundlagentrainingslager mit dem neuen KED Stevens Team Berlin steht an – wie immer auf Mallorca.
Wir wünschen Euch viel Erfolg in Kentucky!
Die Livestreams zur WM gibt es hier.
